TikTok muss in Irland eine Strafe von 345 Millionen Euro (rund 368 Millionen Dollar) zahlen. Die irische Datenschutzbehörde, der Data Protection Commissioner (DPC) hat festgestellt, dass der Shortform Video-Sharing-Dienst die Kinder, die die App nutzen, nicht schützt. Die DPC, die wichtigste europäische Datenschutzbehörde für die meisten Technologieunternehmen, untersucht TikTok schon seit 2021.
Die Kommission untersuchte, wie TikTok die Daten von Kindern verarbeitet, sowie wie das Unternehmen Daten nach China übermittelt, wo der Anbieter seinen Sitz hat. TikTok hat im Jahr 2022 einen Umsatz von 9,8 Milliarden US-Dollar eingenommen, was bedeutet, dass diese Strafe nicht weniger als 3,8 Prozent des Umsatzes des Unternehmens ausmachen könnte.
Vor der Untersuchung stellte TikTok Maßnahmen vor, um die Sicherheit von Kindern zu priorisieren, aber die DPC bezeichnete diese Bemühungen als unzureichend und zu spät. Die neunstellige Geldbuße geht auf Verstöße in der zweiten Jahreshälfte 2020 zurück. In diesem Zeitraum wurden die Nutzer durch den Anmeldungsprozess von TikTok zu „datenschutzverletzenden“ Einstellungen gedrängt, die dazu führten, dass die Profile von Jugendlichen in der Standardeinstellung öffentlich sichtbar waren.
Noch dazu konnten über die „Family Pairing“-Funktion, die Eltern bei der Verwaltung der Konten ihrer Kinder helfen soll, andere Erwachsene aus der Ferne das Direct Messaging für 16- und 17-Jährige aktivieren.
Die irische Datenschutzbehörde untersuchte auch, wie die App verifiziert, dass die Nutzer 13 Jahre oder älter sind und befand TikTok in diesem Fall für konform. Die DPC gab TikTok drei Monate Zeit, um die Anforderungen vollständig zu erfüllen. Das Unternehmen behauptet jedoch, dass der Großteil der Praktiken, für die es verwarnt wurde, bereits seit Jahren geklärt ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Unternehmen wegen des Umgangs von Kindernmit seiner Plattform in die Kritik kommt. Es ist auch nicht das erste Mal, dass TikTok wegen der Verletzung von Kinderrechten in diesem Teil der Welt zu einer Geldstrafe verurteilt wurde.
In den meisten europäischen Ländern gilt die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), ein strenges Regelwerk zum Schutz der Privatsphäre, das Einzelpersonen umfassende Kontrolle über ihre personenbezogene Daten gibt. Dieselben Aufsichtsbehörden haben Meta Anfang des Jahres mit 1,2 Milliarden Dollar die bisher höchste DSGVO-Geldstrafe auferlegt.
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